Tätigkeitsbericht 2021

Sanduhr Symbol

Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing

Logo ohne Text

Der Verein blickt auch 2021 auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Corona bedingt mussten zwar Führungen und Freiwilligentage abgesagt werden, aber die Sanierungsarbeiten konnten nach Plan durchgeführt werden. Grundsätzlich setzt der Verein zwei Schwerpunkte bei den Sanierungen:

  • Teilflächensanierungen
  • Einzelgrabsanierungen

Teilflächensanierung 6 bis 8

In 2021 konnten die Gräberanlagen der Teilflächen 6 bis 8 saniert werden. Die Freiwilligen leisteten einen großen Beitrag zur raschen Umsetzung der Sanierungsarbeiten, denn sie bereiteten das Gelände entsprechend vor, sodass die Steinmetze sich voll auf das Zusammenführen und Aufstellung von Grabsteinen konzentrieren konnten.

Führungen 2021

Das Vereinsjahr startete mit einem strengen Lockdown, was zur Ab-sage der Führungen im Jänner bis April führte. Im Mai bis November konnten wieder Führungen stattfinden bis am 22. November der 5. Lockdown erfolgte und damit die Führungen in Dezember ausfielen. Trotz Sperre nahmen 192 Personen an Friedhofsbesichtigungen teil. Weitere 139 BesucherInnen sind gekommen, die den Friedhof ohne Führung besichtigt haben. Unter der Leitung von erfahrenen Guides erwarben die TeilnehmerInnen Einblick in die Ge-schichte des Friedhofes und konnten sich über die tollen Fortschritte bei der Sanierung überzeugen.

Erfolgreiche Einzelgrabsanierungen

In 2021 konnten die ersten Einzelgrabsanierungen abgeschlossen werden. Die Einzelgrabsanierungen werden von Privatpersonen bzw. Institutionen finanziert und unter der Aufsicht des Bundesdenkmalamtes und Einhaltung halachischer Regeln durchgeführt.

Grabnr: 1.06.007 Rosalia Mandel (geborene Menzel)

Grab 1.06.007 Rosalia Mandel vorher
Grab 1.06.007 Rosalia Mandel nachher

Grabnr: 02.03.038 Emanuel Redlich

Grab 02.03.038 Emanuel Redlich vorher

Grabanlage Nr: 1.3.45-46-47: Familie Epstein-Teixeira de Mattos

Grabanlage Nr: 1.3.45-46-47: Familie Epstein-Teixeira de Mattos vorher
Grabanlage Nr: 1.3.45-46-47: Familie Epstein-Teixeira de Mattos nachher

Grabanlage Nr: 18.1.8 Ephrussi

Grabanlage Nr: 18.1.8 Ephrussi vorher
Grabanlage Nr: 18.1.8 Ephrussi nachher

Rechnungsabschluss 2021

Rechnungsabschluss 2021

Proponenten und Sponsoren

Ganz wesentlicher Teil der Vereinsarbeit ist die Suche nach Proponentinnen und Proponenten, die den Verein mit ihrem Fachwissen, mit ihrem Netzwerk oder finanziell unterstützen. Sie kommen aus Wirtschaft, Kultur, Kunst, Religion und Politik.

Proponentinnen und Proponenten: Johannes Abensberger, Renate Anderl, Dr. Hannes Androsch, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Aulitzky, Dr. Harry Bergmann, Mag. Sandra Berkson, Dr. Brigitte Bierlein, Mag. Eva Blimlinger, Wolfgang Böck, Mag. Martin Böhm, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter, -Timna Brauer, Dkfm. Michael Brooks, Dr. Emil Brix, Prof. Dr. Michael Bünker, Shlomit Butbul, Dr. Herbert Cordt, Oskar Deutsch, Dr. Christoph Dichand, Mag. Georg Doppelhofer, Mercedes Echerer, Klaus Edelhauser, Mag. Karoline Edtstadler, Erhard Ernst, Werner Faymann, Dr. Annemarie Fenzl, Dr. Günter Geyer, Roman Grinberg, Dr. Heimo Hackl, KommRat Peter Hanke, Dr. Michael Häupl, Miguel Herz-Kestranek, Klaus Herrmann, Ing. Wolfgang Hesoun, Oliver Hirschbiegel, Prof. Dr. Josef Höchtl, Dr. Wolfgang Hofer, Univ.Prof. Dr. Clemens Jabloner, Wolfgang Jansky, Mag. Maria Jelenko-Benedikt, Dr. Friedrich Jergtisch, UnivProf. Dr. Ulrich Jordis, Patricia Kahane, Josef Kalina, Veronika Kaup-Hasler, Wolfgang Katzian, Norbert Kettner, Ing. Ewald Kirschner, Prof. Dr. Raoul Kneucker, Mag. Thomas Kralinger, Sebastian Kurz, Mag. Werner Kogler, Dr. Herbert Lackner, DDr. Michael Landau, Peter Landesmann, Martin Lechner, Dr. Michael Ludwig, Martina Ludwig-Faymann, Mag. Dr. Harald Mahrer, Beate Meinl-Reisinger, Dr. Ralph Müller, Mag. Harald Neumann, Beatrix Neundlinger, Rainer Nowak, Univ.Prof. Dr. Edwald Nowotny, Dr. Christian Nusser, Cornelius Obonya, Dr. Josef Ostermayer, Mag. Hermann Petz, Caroline Pienkos, DDr. Horst Pirker, DI Josef Pröll, Dr. Johanna Rachinger, Christian Rainer, Dr. Claus Raidl, UnivProf. Mag. DDr. Oliver Rathkolb, Dr. Pamela Rendi-Wagner, Mag. Marie Ringler, Dr. Walter Rothensteiner, DI Walter Ruck, Mag. Andreas Schieder, Mag. Martin Schlaff, Mag. Dr. Heide Schmidt, Richard Schmitt, Rabbi Arthur Schneier, HR Dr. Karl Schütz, Peter Schöber, E. Randol Schoenberg, Dr. Kurt Scholz, Dr. Timothy Smolka, Mag. Wolfgang Sobotka, Dr. Georg Sprin-ger, Prof. Elisabeth Stadler, MMag. Oliver Stauber, Dr. Barbara Staudinger, Dr. Dwora Stein, Mag. Dr. Eveline Steinberger-Kern, Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Alois Steinbichler, Erwin Steinhauer, Katharina Stemberger, DI Friedrich Stickler, Mag. Terezi-ja Stojsits, Ing. Karl-Hein Strauss, Sissy und Max Strauss, Ing. Karl-Heinz Strauss, Karin Strobl, Dr. Hannes Sulzenbacher, Dr. Josef Taus, Dr. Paul Tesarek, Dr. Andreas Treichl, Armin Thurnher, Univ.Prof. Dr. Alexander Van der Bellen, Dr. Franz Vranitzky, Dr. Anton Wais, Mag. Stefan Wallner, Christiane Wenkheim, Dr. Alexander Wrabetz, DI Wolfgang Zehetner.

Wissenschaftlicher Beirat

Dem ehrenamtlich tätigen wissenschaftlichen Beirat gehören folgende Personen an:

Matti Bunzl (Wien Museum), Prof. Mag. Dr. Klaus Davidowicz (Professor für Judaistik an der Universität Wien), Dr. Raimund Fastenbauer (Generalsekretär für jüdische Angelegenheiten in der IKG), Annemarie Fenzl (österreichische Historikerin und Archivarin), Ing. Georg Gaugusch (Mitarbeiter der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft »Adler« in Wien), Schlomo Hofmeister (deutscher Rabbiner und Gemeinderabbinerder Israelitischen Kultusgemeinde Wien.), Hofrat Dr. Karl Schütz

Sponsoren und Förderer

Die Bedeutung der Freiwilligenarbeit am Friedhof

Die Freiwilligenarbeit ist eine wesentliche Unterstützung zur Vorbereitung der Sanierungsarbeiten durch das beauftragte Atelier Dombau-meister Dr. Zehetner und dessen Steinmetzfirmen. Die Freiwilligenarbeit wird jährlich auch finanziell eingewertet. Insgesamt wurden 1.224 Einsatzstunden dokumentiert die mit einem Stundensatz von EUR 20,66 bewertet werden. Die Freiwilligenarbeit war daher im Jahr 2021 EUR 25.287,00 wert.

Gemäß dem Washingtoner Abkommen aus 2001 werden ehrenamtliche Leistungen im Zusammenhang mit der Sanierung des Friedhofes zu 100% aus dem Restitutionsfonds vergütet und kommen daher wieder dem Friedhof zu Gute.

Symbole am Friedhof

Der Friedhof ladet immer wieder zu Entdeckungstouren ein. Ob es Grabinschriften oder beispielsweise Symbole auf den Grabsteinen sind, es wird niemals langweilig. Bei einem Streifzug durch das Gelände fallen viele unterschiedliche Symbole auf. Im Rahmen des in Umsetzung befindlichen Ausstellungsraumes sollen deren Bedeutung auch den zukünftigen Besuchern näher erklärt werden.

Neues Logo für den Verein

Das Symbol der Sanduhr mit den Engelsflügel findet sich über dem Eingangstor zum Tahara Haus und ist das Symbol für die rasch verfliegende Zeit. Der Verein hat sich dieses Symbol als neues Logo gewählt.

Sanduhr Symbol

Prominenz am Friedhof

Mit Bundesministerin Mag. Karoline Edtstadler konnten wir ein weiteres Regierungsmitglied am 20.9.2021 am Friedhof begrüßen.

Bundesministerin Mag. Karoline Edtstadler am Friedhof
Mit Bundesministerin Mag. Karoline Edtstadler konnten wir ein weiteres Regierungsmitglied am 20.9.2021 am Friedhof begrüßen.
Kardinal Dr. Christoph Schönborn am Friedhof
Am 3.9.2021 besuchte Kardinal Dr. Christoph Schönborn den geschichtsträchtigen Friedhof.

Ausblick 2022

  • Für das Kalenderjahr 2022 steht die Sanierung der Grabanlagen auf der Teilflächen 9 am Programm. Es handelt sich um etwa 200 bis 230 Grab-steine. Die Finanzierung erfolgt aus einer bereits zugesagten Förderung des Bundeskanzleramtes.
  • Umsetzung des bereits erarbeiteten Ausstellungskonzepts und Gestaltung des Ausstellungsraumes im Tahara-Haus.
  • Weiterführung der Freiwilligentage (Termine: 13. März, 10. April, 8. Mai, 12. Juni, 10. Juli, 14. August, 11. September, 9. Oktober, 13. November 2022).
  • Monatliche Friedhofsführungen (Termine: 13. März, 10. April, 8. Mai, 12. Juni, 10. Juli, 14. August, 11. September, 9. Oktober, 13. November, 11. Dezember 2022. )
  • Teilnahme wiederum am Tag des Denkmals am 25.9.2022
  • Aufgrund einer Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt, sind Spenden an uns, sofern Sie an das Bundesdenkmalamt überwiesen werden, steuerlich absetzbar.

Bundesdenkmalamt 1010 Wien
BAWAG-PSK
IBAN: AT07 0100 0000 0503 1050
BIC: BUNDATWW
Aktionscode für Spendenaktion: A283

  • Aufruf zur Spendenaktion „angrenzende Fläche zur Teilfläche 11“. Neben der bereits ausfinanzierten Sanierung der Teilfläche 11 möchte der Verein die Finanzierung der Sanierung der angrenzenden Teilfläche (rot markiert) aufstellen. Bitte helfen Sie dabei! Herzlichen Dank

Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber: Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing; Goldschmiedgasse 10, 1010 Wien
Beiträge: Mag. Andrea Schellner;
Fotos: Mag. Andrea Schellner
Erscheint einmal jährlich
Vorstand: Obmann Günther W. Havranek, Obmann-Stellvertreterin Dr. Jennifer Kickert, Obmann-Stellvertreterin Dr. Ariel Muzicant, Vorstand für Denkmalschutz/-pflege Dr. Gerbert Frodl, Schriftführerin Dr. Susanne Schober-Bendixen, Kassierin Mag. Andrea Schellner, Vorstand für Marketing Karl Javurek, Vorstand für religiöse Angelegenheiten Mag. Elie Rosen
Grundlegende Richtung des Mediums: Restaurierung des Jüdischen Friedhofs Währing; Mittel aufbringen, die der baulichen Erhaltung der Friedhofsanlage dienen. Verantwortlich: Günther W. Havranek

Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing, ZVR: 953840753; Info-Point Friedhof: Schrottenbachgasse 3, 1190 Wien

Den Bericht als PDF herunterladen: Taetigkeitsbericht-2021.pdf

Ein Tag als Freiwillige am jüdischen Friedhof Währing!

Ein Tag als Freiwillige am jüdischen Friedhof Währing!

Jeden zweiten Sonntag im Monat ruft der Verein Rettet den jüdischen Friedhof Währing zur Freiwilligenarbeit auf. Heute ist Sonntag der 12.7.2020 und ich möchte mich, neben meiner Arbeit als Finanzreferentin im Verein, auch einmal vor Ort als Freiwillige bei der Beseitigung des wilden Bewuchses am Friedhof betätigen.   Mit Handschuhen, Gartenschere und Scheibtruhe ausgestattet suche ich mir einen Platz im hinteren Teil des Friedhofes in der Nähe der Friedhofsmauer mit Blick auf den Arthur Schnitzler Hof.

Das Unkraut hat hier die Vorherrschaft übernommen und bedeckt die Grabstätte vollständig. Wer liegt hier wohl begraben? Die Arbeit beginnt im ersten Schritt damit, die Efeuranken zu entfernen wobei diese nicht aus dem Boden herausgerissen werden dürfen, sondern auf Ebene der Erdschicht abgeschnitten werden. Wichtig ist auch zu beachten, dass Efeu, der sich auf Grabsteinen aus Sandstein rankt, nicht einfach weggerissen werden darf, denn damit würde man den Sandstein beschädigen.

Im nächsten Schritt beseitige ich händisch die ca. 5 cm dicke Humusschicht samt dem Laub. Nach dem Abtransport von zwei Scheibtruhen voll Humus, Laub und Efeuranken wird ein Grabstein sichtbar, der in früheren Zeiten wohl auf dem sichtbaren Podest gestanden sein muss. Es handelt sich um einen Granit-Grabstein der in gutem Zustand sein dürfte. Interessant ist es jetzt auch noch die Inschrift zu entziffern.

Mit einer kleinen Bürste beseitige ich den restlichen Humus und mit Wasser aus meiner Flasche und einem Tuch lege ich die Inschrift des Grabsteins frei. Abhängig vom Einfallswinkel der Sonne ist die Inschrift besser oder schlechter zu lesen. Am frühen Nachmittag ist es dann soweit die Inschrift zu entziffern.

Hier ruht: Babelle Sobelmann (geb. Halperson), Kaufmanns Gattin aus Zaslaw in Russland gest. am 15. November 1865 im Alter von 25 Jahren.

Nach zweistündigem Einsatz beende ich zufrieden meine Arbeit. Ich habe mitgeholfen einer Grabstätte wieder einen Namen zu geben.

Andrea Schellner

Tätigkeitsbericht 2020

Zustand nach Sanierung 13.6.2020

Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing

Der Verein der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Sanierung des Jüdischen Friedhofs Währing voranzutrei-ben, blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2020 zurück.

Sanierung der Gräberanlagen auf Teilfläche 3 abgeschlossen

Die Sanierung des ältesten Teils des Friedhofes, der Teilfläche 3, ist das erste Ergebnis der intensiven Bemühungen des Vereins seit Gründung. Nicht zuletzt aufgrund des historischen Fotomaterials sieht man sehr eindrucksvoll was in diesem Jahr geschaffen wurde.

Zustand nach Sanierung 13.6.2020
Zustand nach Sanierung 13.6.2020
Pflegezustand 25.9.2011
Pflegezustand 25.9.2011

Sanierung der Gräberanlagen auf Teilfläche 4 abgeschlossen und auf Teilfläche 5 begonnen

Die Sanierung der Gräberanlagen auf den Teilflächen 4 und 5 konnten ausschließlich aus Spendengeldern des Vereins finanziert werden und wurde in 2020 im Wesentlichen abgeschlossen.

Ablauf der Sanierungsarbeiten nach einem genauen Plan

Die Sanierung der Gräberfelder erfolgt nach einem genauen mit dem Bundesdenkmalamt, der Israeliti-schen Kultusgemeinde und dem Verein abgestimmten Plan, der in etwa wie nachfolgend beschrieben, aussieht:

  1. Planung, Zustandsanalyse, Maßnahmenentwicklung, Sanierungskonzept, Abwicklung der behördlichen Genehmigungen
  2. Sanierung der Grabsteine in Abstimmung mit der IKG, halachischer Kontrolle und Bundesdenkmalamt (BDA) 
  3. 3D-Laserscans zur Dokumentation der Geländeveränderung als Vergleichsscans vor/nach Intervention gem. Vorgaben BDA
  4. Herstellung einer gärtnerischen Testoberfläche gem. neu revidiertem Parkpflegewerk
  5. Bauüberwachung, Qualitätssicherung, Dokumentation der Maßnahmen
Wenn die Dokumentationsarbeiten abgeschlossen sind, beginnt die Sanierung durch Steinmetze.  
In einem ersten Schritt werden die Grabsteinsockel wieder hergestellt bzw. erneuert und dann die Grabsteine entsprechend aufgestellt. 
Danach werden die Teile verspachtelt und herumliegende Teile wie beispielsweise Grabtafeln bzw. Fragmente am Grabstein angebracht.
Aufstellen eines Grabsteins

Unser Team vor Ort

Immer wieder kommt es vor, dass im Zuge der Suche nach Vorfahren genealogische Anfragen an unseren Verein gestellt werden. In diesem Bereich erhalten wir Unterstützung durch Mag. Wolf-Erich Eckstein und DI Georg Gaugusch.

Unsere Vorstandsmitglieder Jennifer Kickert, Andrea Schellner und Susanne Schober-Bendixen betreuen die Öffnungstage des Friedhofes.

Vorstandsmitglieder

Prominenz am Friedhof

Am 13.9.2020 besuchte Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka den Jüdischen Friedhof Währing. Am Gabmal der Familie Epstein packte er sein Gartenwerkzeug aus und befreite das Grab von Unkraut.

Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen konnte sich am 30.9.2020 vom Sanierungszustand des Friedhofes ein Bild machen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Friedhof
Vizekanzler Werner Kogler am Friedhof

Auch Vizekanzler Mag. Werner Kogler besuchte am 8.10.2020 den Jüdischen Friedhof.

Proponenten und Sponsoren

Ganz wesentlicher Teil der Vereinsarbeit ist die Suche nach Proponentinnen und Proponenten, die den Verein mit ihrem Fachwissen, mit ihrem Netzwerk oder finanziell unterstützen. Auch 2020 konnten wieder prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur, Kunst, Religion und Politik als UnterstützerInnen gewonnen werden.

Proponentinnen und Proponenten: Johannes Abensberger, Renate Anderl, Dr. Hannes Androsch, Dr. Harry Bergmann, Dr. Brigitte Bierlein, Mag. Eva Blimlinger, Wolfgang Böck, Mag. Martin Böhm, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter, Aric Brauer, Dr. Emil Brix, Prof. Dr. Michael Bünker, Shlomit Butbul, Dr. Herbert Cordt, Oskar Deutsch, Dr. Christoph Dichand, Mercedes Echerer, Klaus Edelhauser, Mag. Karoline Edtstadler, Erhard Ernst, Werner Faymann, Dr. Annemarie Fenzl, Dr. Günter Geyer, Roman Grinberg, Dr. Heimo Hackl, KommRat Peter Hanke, Dr. Michael Häupl, Miguel Herz-Kestranek, Ing. Wolfgang Hesoun, Oliver Hirschbiegel, Prof. Dr. Josef Höchtl, Dr. Wolfgang Hofer, Univ.Prof. Dr. Clemens Jabloner, Wolfgang Jansky, UnivProf. Dr. Ulrich Jordis, Patricia Kahane, Josef Kalina, Veronika Kaup-Hasler, Wolfgang Katzian, Ing. Ewald Kirschner, Prof. Dr. Raoul Kneucker, Mag. Thomas Kralinger, Sebastian Kurz, Mag. Werner Kogler, Dr. Herbert Lackner, DDr. Michael Landau, Martin Lechner, Dr. Michael Ludwig, Martina Ludwig-Faymann, Mag. Dr. Harald Mahrer, Beate Meinl-Reisinger, Mag. Harald Neumann, Beatrix Neundlinger, Rainer Nowak, Univ.Prof. Dr. Edwald Nowotny, Dr. Christian Nusser, Cornelius Obonya, Dr. Josef Ostermayer, Mag. Hermann Petz, Caroline Pienkos, DDr. Horst Pirker, DI Josef Pröll, Dr. Johanna Rachinger, Christian Rainer, Dr. Claus Raidl, Dr. Pamela Rendi-Wagner, Mag. Marie Ringler, Dr. Walter Rothensteiner, DI Walter Ruck, Mag. Andreas Schieder, Mag. Martin Schlaff, Mag. Dr. Heide Schmidt, Richard Schmitt, Rabbi Arthur Schneier, HR Dr. Karl Schütz, Peter Schöber, E. Randol Schoenberg, Dr. Kurt Scholz, Dr. Timothy Smolka, Mag. Wolfgang Sobotka, Dr. Georg Springer, MMag. Oliver Stauber, Dr. Dwora Stein, Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Alois Steinbichler, Erwin Steinhauer, Katharina Stemberger, DI Friedrich Stickler, Mag. Terezija Stojsits, Ing. Karl-Heinz Strauss, Karin Strobl, Dr. Hannes Sulzenbacher, Dr. Josef Taus, Dr. Paul Tesarek, Dr. Andreas Treichl, Armin Thurnher, Univ.Prof. Dr. Alexander Van der Bellen, Dr. Franz Vranitzky, Dr. Anton Wais, Mag. Stefan Wallner, Christiane Wenkheim, Dr. Alexander Wrabetz, DI Wolfgang Zehetner.

Sponsoren und Förderer: Unsere Arbeit wäre ohne Sponsoren, Förderer und Partner nicht möglich. An dieser Stelle herzlichen Dank für die Unterstützung im Jahr 2020.

Rechnungsabschluss 2020

Die Tätigkeiten des Vereins im abgelaufenen Kalenderjahr vom 1.1.-31.12.2020 spiegeln sich auch in den Einnahmen und Ausgaben wieder. Wie bereits auf den Vorseiten dargestellt, konnte der Verein die Sanierung der Gräberanlage auf der Teilfläche 4 aufgrund großzügiger Spenden komplett selbst finanzieren. Teilfläche 5 wird vom Verein 2021 aus Spenden finanziert.
Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf EUR 79.702 und wurden wie in der rechten Spalte dargestellt, entsprechend dem Vereinszweck verwendet.

Einnahmen gesamt 2020
Ausgaben gesamt 2020

Ausblick 2021 und 2022

  • Für das Kalenderjahr 2021 steht die Sanierung der Gräberfelder der Teilflächen 6, 7 und 8 am Programm. Die Finanzierung erfolgt aus einer bereits zugesagten Förderung des Bundeskanzleramtes finanziert wird.
  • Mit dieser Förderung wird auch die Sanierung der Teilflächen 9 und 10 in den Jahren 2022 und 2023 ermöglicht. Pro Teilfläche werden ca. 200 bis 230 Grabsteine entsprechend des auf Seite 2 dar-gestellten Sanierungskonzeptes in Stand gesetzt.
  • Umsetzung des bereits erarbeiteten Ausstellungskonzepts und Gestaltung des Ausstellungsraumes im Tahara-Haus.
  • Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt in der Form, dass zweckgewidmete Spenden an das BDA zugunsten des Vereins der steuerlichen Spendenabsetzbarkeit unterliegen.
  • Weiterführung der Freiwilligentage (Termine: 11. Juli, 8. August, 12. September, 10. Oktober, 14. November).
  • Monatliche Friedhofsführungen (Termine: 11. Juli, 8. August, 12. September, 10. Oktober, 14. November, 12. Dezember)

Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber: Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing; Goldschmiedgasse 10, 1010 Wien
Beiträge: Mag. Andrea Schellner;
Fotos: Mag. Andrea Schellner
Erscheint einmal jährlich
Vorstand: Obmann Günther W. Havranek, Obmann-Stellvertreterin Dr. Jennifer Kickert, Obmann-Stellvertreter Dr. Ariel Muzicant, Vorstand für Denkmalschutz/-pflege Dr. Gerbert Frodl, Schriftführerin Dr. Susanne Schober-Bendixen, Kassierin Mag. Andrea Schellner, Vorstand für Marketing Karl Javurek, Vorstand für religiöse Angelegenheiten Mag. Elie Rosen
Grundlegende Richtung des Mediums: Restaurierung des Jüdischen Friedhofs Währing; Mittel aufbringen, die der baulichen Erhaltung der Friedhofsanlage dienen. Verantwortlich: Günther W. Havranek

Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing, ZVR: 953840753; Info-Point Friedhof: Schrottenbachgasse 3, 1190 Wien

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Tätigkeitsbericht 2019

Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing

Das Jahr 2020 hat Einzug gehalten und es ist Zeit über die Tätigkeiten des Vereins in 2019 zu berichten.

Die Zusammenarbeit mit der Isrealitischen Kultusgemeinde konnte auch in 2019 erfolgreich fortgesetzt und ausgebaut werden. Der Verein ist nunmehr Mieter der im Erdgeschoss gelegenen Räumlichkeiten im Tahara-Haus. Von dort aus starten die Führungen und das Museum soll dort angesiedelt werden.

In 2019 fanden an zwölf Wochenenden jeweils zwei Friedhofsführungen statt. Insgesamt konnten wir 1013 BesucherInnen informieren. Darüber hinaus besuchten 211 Personen den Friedhof ohne Führung.

Die erstmalige Teilnahme am Tag des Denkmals am 29. September 2019 war auch ein voller Erfolg. Insgesamt nützten 762 Personen die Möglichkeit einer kostenlosen Besichtigung.

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Die Ephrussis. Eine Zeitreise“ im Jüdischen Museum Wien besuchte am 5. November 2019 Alex de Waal im Beisein unserer Vereinssprecherin Jennifer Kickert das Grab des Stammvaters der Ephrussi Dynastie Joachim Ephrussi (+ 1864 Wien).

Bei einem Kaffee in der Wiener Innenstadt erzählte uns der 90jährige Victor de Waal seine Erinnerungen als Kind im Palais Ephrussi in Wien.

Im Rahmen einer Proponentenführung unter der fachkundigen Leitung des Genealogen Georg Gaugusch besuchte uns am 10. November 2019 auch Frau Bundeskanzlerin Dr. Brigitte Bierlein.

Ohne der Freiwilligenarbeit am Friedhofsgelände wäre eine Sanierung nicht denkbar

Dies wird eindrucksvoll bei der Testfläche 3 sichtbar, die im Jahr 2019 saniert wurde.  Insgesamt haben sich 297 Personen im Rahmen der Freiwilligenarbeit im Jahr 2019 engagiert.

Taetigkeitsbericht2019_V4.pub - Publisher

Testfläche 3 am 12.1.2020 nach regelmäßigen Rodungsarbeiten durch Freiwillige und archäologischer Aufarbeitung durch das Bundeskanzleramt. Nach Freigabe durch das Rabbinat erfolgt das Aufstellen der Grabsteine durch Steinmetze.

Taetigkeitsbericht2019_V4.pub - Publisher

Testfläche 3 am 12.1.2020 nach regelmäßigen Rodungsarbeiten durch Freiwillige und archäologischer Aufarbeitung durch das Bundeskanzleramt. Nach Freigabe durch das Rabbinat erfolgt das Aufstellen der Grabsteine durch Steinmetze.

Einsatz des österreichischen Bundesheeres vom 11.-15. November 2019

Der hintere Teil des Friedhofs in Richtung Döblinger Hauptstraße wurde seit mehreren Jahren nicht mehr gerodet und verwilderte daher immer stärker.

Auf Ersuchen unseres Vereinsobmanns Günther Havranek konnte im November 2019 das Österreichische Bundesheer für einen Rodungseinsatz auf den Gräberfeldern 15 bis 20 gewonnen werden.

32 Wiener Pionier- und Gardesoldaten halfen mit Schneide- und Rodungsarbeiten. Sie entfernen Wildwuchs und machten Wege wieder frei.

Auch ein Besuch des Verteidigungsministers Mag. Thomas Starlinger stand am Programm.

Nunmehr ist erstmals wieder ein vollständiger Blick über die Gräberfelder 15 bis 20 möglich.

Öffentlichkeitsarbeit

Dem Bemühen des Vereins ist es zu verdanken, dass ORF III den Film „Ein Glanz von Ringstraße – Der jüdische Friedhof Währing“ gedreht hat, der am 12.11.2019 gezeigt wurde.

Das 2018 gestartete Homepage-Projekt wurde im Sommer 2019 erfolgreich abgeschlossen. Nunmehr können Interessierte des Friedhofes aktuelle Informationen über das Internet beziehen (www.jued-friedhof18.at).

Das Logo wurde einem Relaunch unterzogen und der Außenauftritt des Vereins professionalisiert.

Darüber hinaus wurden immer wieder Filmbeiträge von in– und ausländischen Fernsehstationen gedreht und Journalistenführungen angeboten.

ProponentInnen

Ganz wesentlicher Teil der Vereinsarbeit ist die Suche nach Proponentinnen und Proponenten, die den Verein mit ihrem Fachwissen, mit ihrem Netzwerk oder finanziell unterstützen. Auch 2019 konnten wieder prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur, Kunst, Religion und Politik als UnterstützerInnen gewonnen werden.

Proponentinnen und ProponentenRenate Anderl, Dr. Hannes Androsch, Dr. Harry Bergmann, Dr. Brigitte Bierlein, Mag. Eva Blimlinger, Wolfgang Böck, Mag. Martin Böhm, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter, Aric Brauer, Dr. Emil Brix, Prof. Dr. Michael Bünker, Shlomit Butbul, Dr. Herbert Cordt, Oskar Deutsch, Dr. Christoph Dichand, Mercedes Echerer, Klaus Edelhauser, Mag. Karoline Edtstadler, Erhard Ernst, Werner Faymann, Dr. Annemarie Fenzl, Dr. Günter Geyer, Tania Golden, Roman Grinberg, KommRat Peter Hanke, Dr. Michael Häuptl, Miguel Herz-Kestranek, Oliver Hirschbiegel, Prof. Dr. Josef Höchtl, Dr. Wolfgang Hofer, Univ.Prof. Dr. Clemens Jabloner, Wolfgang Jansky, UnivProf. Dr. Ulrich Jordis, Patricia Kahane, Josef Kalina, Wolfgang Katzian, Ing. Ewald Kirschner, Prof. Dr. Raoul Kneucker, Mag. Thomas Kralinger, Bundeskanzler Sebastian Kurz, DDr. Michael Landau, Dr. Michael Ludwig, Martina Ludwig-Faymann, Mag. Dr. Harald Mahrer, Beate Meinl-Reisinger, Dr. Esther Mitterstieler, Mag. Harald Neumann, Beatrix Neundlinger, Rainer Nowak, Univ.Prof. Dr. Edwald Nowotny, Dr. Christian Nusser, Cornelius Obonya, Dr. Josef Ostermayer, Mag. Hermann Petz, Caroline Pienkos, DDr. Horst Pirker, DI Josef Pröll, Dr. Johanna Rachinger, Christian Rainer, Dr. Claus Raidl, Mag. Johannes Reiss, Mag. Marie Ringler, DI Walter Ruck, Mag. Andreas Schieder, Mag. Martin Schlaff, Mag. Dr. Heide Schmidt, Richard Schmitt, Rabbi Arthur Schneider, HR Dr. Karl Schütz, Peter Schöber, E. Randol Schoenberg, Dr. Kurt Scholz, Dr. Timothy Smolka, Mag. Wolfgang Sobotka, Dr. Georg Springer, MMag. Oliver Stauber, Dr. Dwora Stein, Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Alois Steinbichler, Erwin Steinhauer, Katharina Stemberger, Mag. Terezija Stojsits, Ing. Karl-Heinz Strauss, Dr. Josef Taus, Dr. Paul Tesarek, Dr. Andreas Treichl, Armin Thurnher, Univ.Prof. Dr. Alexander Van der Bellen, Dr. Anton Wais, Judith Weinmann, Christiane Wenkheim, Dr. Alexander Wrabetz, DI Wolfgang Zehetner.

Rechnungsabschluss 2019

Die Tätigkeiten des Vereins im abgelaufenen Kalenderjahr vom 1.1.-31.12.2019 spiegelt sich auch in den Einnahmen und Ausgaben wieder. Den Gesamteinnahmen iHv EUR 57.628,65 stehen Ausgaben von EUR 27.480,82 gegenüber.  Zum 31.12.2019 verfügt der Verein über liquide Mittel iHv EUR 53.095,47 welche zur Finanzierung der zukünftigen Projekte (siehe Ausblick 2020) zur Verfügung stehen.

Ausblick 2020

  • Suche und Vergabe von Kulturpatenschaften für einzelne Grabdenkmäler als Ausdruck der kulturellen Verantwortung oder zum Gedenken von hier begrabenen Verwandten.
  • Für 2020 hat sich der Verein das Aufbringen von Spenden zur Finanzierung der Sanierung der Testfläche 4 und 5 (geschätzt etwa EUR 100.000) vor dem Tahara-Haus zum Ziel gesetzt. Wie bei Testfläche 3 soll das Unkraut nachhaltig beseitigt, Wurzelstöcke ausgefräst, die Humusschicht geebnet und nach Freigabe durch das Rabbinat mit dem Aufstellen und Fixieren der Grabsteine begonnen werden.
  • Weiters sollen mit Unterstützung der PORR AG die Hauptwege des Friedhofs wieder instandgesetzt werden. Die Kosten hierfür werden auf EUR 50.000,00 geschätzt.
  • Sammeln von Spenden im In– und Ausland zur Finanzierung der oben genannten Renovierungsarbeiten.
  • Erarbeitung eines Museumskonzepts und Umsetzung des Museums im Tahara-Haus samt Antrag auf Spendenabsetzbarkeit beim Finanzamt
  • Weiterführung der Freiwilligentage (Termine: 8. März, 5. April, 10. Mai, 14. Juni, 12. Juli, 9. August, 13. September, 4. Oktober, 1. November)
  • Monatliche Friedhofsführungen (Termine: 9. Februar, 8. März, 5. April, 10. Mai, 14. Juni, 12. Juli, 9. August, 13. September, 4. Oktober, 8. November, 13. Dezember)

Impressum:

Medieninhaber und Herausgeber: Verein Rettet den Jüdischen Friedhof Währing; Goldschmiedgasse 10, 1010 Wien
Beiträge: Mag. Andrea Schellner; Fotos: Mag. Andrea Schellner
Erscheint einmal jährlich
Vorstand: Obmann Günther W. Havranek, Obmann-Stellvertreter KommR. Karl Javurek, Obmann-Stellvertreter Dr. Ariel Muzicant, Vorstand für Denkmalschutz/-pflege Dr. Gerbert Frodl, Schriftführerin Dr. Jennifer Kickert, Kassierin Mag. Andrea Schellner, Vorstand Für Museumsbetrieb Dr. Susanne Schober-Bendixen, Vorstand für religiöse Angelegenheiten Mag. Elie Rosen
Grundlegende Richtung des Mediums: Restaurierung des Jüdischen Friedhofs Währing; Mittel aufbringen, die der baulichen Erhaltung der Friedhofsanlage dienen. Verantwortlich: Günther W. Havranek

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Bedeutung der Freiwilligen Arbeit

Die Bedeutung der Freiwilligen Arbeit für den Jüdischen Friedhof Währing

Die Freiwilligenarbeit ist ein unverzichtbarerer Bestandteil der Erhaltungsarbeiten am Friedhofsgelände. Neben der Sanierung der Grabanlagen zählt die kontinuierliche und sachgerechte Pflege des Bewuchses auf dem Areal zu den dringenden Erfordernissen, die abhängig von der Jahreszeit manchmal auch sehr intensiv sein können.

Voraussetzung, dass die Steinmetze mit ihrer Arbeit an den Grabsteinen beginnen können, ist die Beseitigung von Unkraut und Gestrüpp. Die Freiwilligenarbeit wird als Eigenleistung zur Erhaltung des Friedhofes gewertet. 2021 wurden insgesamt 1.224 Einsatzstunden dokumentiert, die mit einem Stundensatz von EUR 20,66 bewertet werden. Die Freiwilligenarbeit war daher im Jahr 2021 fiktiv EUR 25.287,00 wert.

Gemäß dem Washingtoner Abkommen aus 2001 werden ehrenamtliche Leistungen im Zusammenhang mit der Sanierung des Friedhofes zu 100% aus dem Nationalfonds vergütet und kommen daher wieder der Friedhofsanierung zugute.

Pflegezustand 25.9.2011

Wir danken auf diesem Weg allen Freiwilligen, die sich bei jedem Wetter bereit erklären den wilden Pflanzenwuchs mit einfachen Gerätschaften zu beseitigen und ebenfalls großen Dank an die MA 42 – Wiener Stadtgärten die den Grünschnitt kostenlos vom Friedhof abholen.

Die Leistungen der Freiwilligen sieht man eindrucksvoll am Beispiel der Sanierung der Teilfläche 3 links vom Tahara Haus. Während im Jahr 2011 die Teilfläche 3 noch bis oben hin mit Gestrüpp zugewachsen war, konnte nach jahrelanger Unkrautbeseitigung, im Jahr 2020 erfolgreich die Sanierung der Grabsteine abgeschlossen werden.

Tätigkeitsbericht 2018

Tätigkeitsbericht 2018

Der Frühling hat im Jahr 2019 Einzug ge­halten und es ist Zeit über den Werde­gang des Vereins und seiner Aktivitäten zu informieren.

Der im Jahr 2017 gegründete Verein un­ter der Führung von Günther Havranek und Ariel Muzicant nahm in 2018 mit viel Enthusiasmus seine Arbeit auf.

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt in Zusammenarbeit mit der Israeliti­schen Kultusgemeinde, dem Bundes­denkmalamt und dem Nationalfonds fi­nanzielle Mittel aufzustellen um die seit Jahrzehnten anstehende Sanierung des vom Verfall bedrohten Friedhofes voran­zutreiben. Der Friedhof ist ein Zeugnis der Vergangenheit der Stadt Wien aus einer Zeit erfolgreichen Zusammenle­bens von Juden und Nichtjuden.

Wussten Sie dass..

am Friedhof Mr. Spock vom Raumschiff Enter­prise allgegenwärtig ist?

Jeder kennt praktisch die Hand mit den V-förmig auseinander ge­spreizten Fingern von Mr. Spock, dem Wissen­schaftsoffizier der neben Captain Kirk durch das Weltall flog.

Solch ein Zeichen auf einem Grabstein zeigt, dass hier ein Cohen begraben liegt, ein Mit­glied der jüdischen Priesterkaste.

„Die meisten Menschen wissen bis heute nicht, was dahinter steckt“, pflegte der Schauspieler Leonard Nimoy zu sagen. „Sie wissen gar nicht, dass sie sich mit dieser Geste gegenseitig segnen.“

Rückblick 2018

Freiwilligenarbeit:
An sechs Wochenenden fanden sich insgesamt 325 Freiwillige ein, die in 1625 Stunden die wild wuchernden Pflanzen am Friedhof geschnitten ha¬ben. Diese Arbeiten gemeinsam mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten während der Führungen dürfen als Eigenleistungsbeitrag beim Nationalfonds abgerechnet werden und repräsentieren einen Gegenwert von rd EUR 36.000,00.

 

Führungen:
Weiters fanden an fünf Wochenenden Führungen am Friedhof unter fachkundiger Leitung statt. Hierdurch konnten Spendeneinnahmen von rd EUR 2.000,00 eingenommen werden.

Infobroschüre:
Mit Unterstützung der Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann und der Druckerei Grasl Druck & Neue Medien GmbH wurde die Infobroschüre „Gedächtnis einer untergegangenen Welt“ produziert.

PR-Arbeit:
Um auf die prekäre Situation des Friedhofes aufmerksam zu machen wurden Journalisten auf das Friedhofsgelände geladen um sich ein Bild vom Verfall des Friedhofs zu machen.

Sehr ausführliche Artikel in den bekannten Zeitungsblättern trugen dazu bei den Jüdischen Friedhof ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und die Politik zu rücken.

Durch Spendenaufrufe war es möglich EUR 19.500,00 zu lukrieren.

ProponentInnen:
Ganz wesentlicher Teil der Vereinsarbeit ist die Suche nach Proponentinnen und Proponenten, die den Verein mit ihrem Fachwissen, mit ihrem Netzwerk oder finanziell unterstüzen. Bereits 60 prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur, Kunst, Religion und Politik konnten als Unterstüzter gewonnen werden.

Kooperationsvereinbarung IKG:
Mit der Isralitischen Kultusgemeinde wurde ein Kooperationsvertrag hinsichtlich des gemeinsamen abgestimmten Vorgehens bei Sanierungsarbeiten Abgeschlossen

Facebook:
Der Verein informiert über die Facebook-Seite „Rettet den jüdischen Friedhof Währing„, bis eine eigene Website eingerichtet ist.

Finanzen:
Neben den umgerechneten Sachleistungen der Freiwilligen von rd EUR 36.000,00 hat der Verein Einnahmen aus Spenden und Sponsoring von rd EUR 23.600,00 erwirtschaftet, denen Ausgaben von rd EUR 1.300,00 gegenüberstehen

Am Friedhof gibt es viel zu entdecken, beispielsweise interessante Grabinschriften:

Wer Mutterliebe weiß zu ehren, Wer Frauentugend schätzen will, Wer Güte, Weisheit will verehren, Der steh an diesem Grabe still.

 

Ausblick 2019

  • Einrichten einer Website
  • Abschluss eines Mietvertrages mit der IKG betreffend der Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Pförtnerhauses am Friedhof.
  • Einrichten eines Museums in den angemieteten Räumlichkeiten vor Ort mit Ausstellungen zum Thema Jüdischer Friedhof Währing.
  • Weiterführung der Freiwilligentage (Termine: 10. März, 14. April, 12. Mai, 2. Juni, 14. Juli, 4. August, 8. September, 6. Oktober, 1. November).
  • Ausbau der Friedhofsführungen (Fixtermine: 10. März, 14. April, 12. Mai, 2. Juni, 14. Juli, 4. August, 8. September, 6. Oktober, 10. November und 8. Dezember. Die Führungen finden um 11:00 Uhr und um 13:00 Uhr statt).
  • Antrag auf Aufnahme in die, vom BM für Finanzen herausgegebene Liste der spendenbegünstigten Organisationen um die geleisteten Spenden steuerlich absetzbar zu machen.
  • Suche und Vergabe von Kulturpatenschaften für einzelne Grabsteine als Ausdruck der kulturellen Verantwortung oder zum Gedenken einer hier begrabene Verwandte.
  • Sammeln von Spenden im In- und Ausland zur Unterstützung der Renovierungsarbeiten am Jüdischen Friedhof Währing.